starre Kunststoffrohre
(auch Kunststoff-Stangenrohre oder Installationsrohre genannt)
Abstände bei Kunststoffrohren
Zur Installation von Kunststoffinstallationsrohren werden in der Regel Rohrschellen eingesetzt, bei denen das Rohr eingeklickt wird. Je nach System können mehrere dieser Rohrschellen (zum Teil und in verschiedenen Größen zusammengesteckt werden, sodass je nach Untergrund nur die äußeren Rohrschellen an die Wand geschraubt werden müssen.
|
Abstände zwischen einen Betriebsmittel (Schalter, Steckdosen, Abzweigdosen etc.) und dem Rohrende |
5-10cm |
|
Abstand zwischen dem Rohrende und der ersten Schelle |
10cm |
|
Abstand zwischen den Rohrschellen |
40-60cm, Abstände gleichmäßig aufteilen. Je nach Untergrund (z.B. bei Altbauwänden ) Abstände anpassen. |
Welche Leitung/ welches Kabel passt in welches Rohr?
|
Kabel- bzw. Leitungstyp |
ca. Außendurchmesser lt. Katalog Angabe in mm Quelle Technische Unterlagen der Firmen Faber Kabel und Lapp Kabel |
empfohlene Mindestrohrgröße * |
|
|
Einzelader |
H07V-R 1x16mm² |
6,8 |
M16 oder M20 |
|
Mantelleitungen |
NYM-J 3x1,5 mm² |
8,4 |
M16 oder M20 |
|
NYM-J 5x1,5 mm² |
9,9 |
M20 |
|
|
NYM-J 7x1,5 mm² |
11,6 |
M20 |
|
|
NYM-J 3x2,5 mm² |
9,6 |
M20 |
|
|
NYM-J 5x2,5 mm² |
11,5 |
M20 |
|
|
Erdkabel |
NYY-J 3x1,5 mm² |
12 |
M25 |
|
NYY-J 3x2,5 mm² |
13 |
M25 |
|
|
NYY-J 5x1,5 mm² |
14 |
M25 |
|
|
NYY-J 5*2,5mm² |
15 |
M25 |
|
|
Fernmeldeleitungen/ Busleitungen |
J-Y(St)Y 2x2x0.6 |
5,5 |
M12 (unüblich) oder M16 |
|
J-Y(St)Y 4x2x0.6 |
6,7 |
M16 |
|
|
J-Y(St)Y 2x2x0.8 |
7 |
M16 |
|
|
J-Y(St)Y 4x2x0.8 |
9 |
M16 |
|
Hinweise
(*) Je nach Hersteller können in Leitungen und Kabeln Fülladern enthalten sein, wodurch sich der Durchmesser erhöht und ggf. das Installationsrohr eine Nummer größer gewählt werden muss. Der Innendurchmesser der Installationsrohre kann je nach Hersteller ggf. abweichen. Bei langen Wegstrecken lieber das Rohr großzügiger dimensionieren, dass erleichtert das Einziehen der Kabel bzw. Leitungen.
Abweichend der in der Tabelle genannten Rohrgrößen, sollte gemäß der DIN 18015 in Wohngebäuden Netzwerk,- Fernmelde- und Antennenleitungen austauschbar ( unnötige Rohrbögen und Knicke vermeiden) in Installationsrohren mit der Größe M25 verlegt werden.
Müssen durch ein Installationsrohr mehrere Kabel bzw. Leitungen geführt werden, so ist das Rohr so groß zu wählen, dass die Abwärme der Leitungen noch abgeführt werden kann. Es sind die entsprechenden Umrechnungsfaktoren gegenüber der Referenzverlegeart bei der Häufung von Leitungen zu berücksichtigen
|
Anzahl der Leitungen → |
1 |
2 |
3 |
4 |
6 |
8 |
10 |
14 |
|
gebündelte Leitungen direkt an der Wand oder in Installationsrohren oder -kanälen verlegt |
1 |
0,8 |
0,7 |
0,65 |
0,57 |
0,52 |
0,48 |
0,43 |
Quelle: Tabellenbuch Elektrotechnik 20. Auflage von Europa Lehrmittel
Das entspricht bei drei Mantelleitungen vom Typ 3x2,5mm² , die gemeinsam in einen Installationsrohr eingezogen wurden und einer Umgebungstemperatur von 25°C einer Reduzierung der Strombelastbarkeit von ursprünglichen 24A auf nur noch 16,8A. Berücksichtigt man, dass ein Leitungsschutzschalter vom Typ B16 innerhalb einer Stunde nur auslöst, wenn ein Strom von mindestens dem 1,13-1,45 fachen Nennstroms (also zwischen 18-23A) fließt, so dürften diese Leitungen nur noch mit maximal 10A abgesichert werden.
Einziehen von Leitungen in Installationsrohren
Gerade bei längeren Wegstrecken eignet sich zum Einziehen so genannte Einziehspiralen (auch Einzugbänder oder nach dem Markenname der Firma KATIMEX Cielker GmbH "Kati Blitz" genannt. Günstige Produkte aus dem Baumarkt bestehen meist aus einen Nylonmaterial aus dem man den Drall schlecht herausbekommt, was das Einziehen erschwert. Höherwertige Produkte bestehen aus Fiberglasmaterialen welche stabiler und sich besser in den Leerrohren einführen lässt. Je nach Anwendung gibt es diese Einzughilfen in verschieden Materialstärken und Längen von typisch 20-100m. Einige Hersteller bieten darüber hinaus aus ortbare Einzugshilfen, was gerade bei unzugänglichen Leerrohren hilfreich ist um beschädigte Stellen zu finden, die ein Einziehen unmöglich machen.